Produktion und Konsum beanspruchen die natürlichen Lebensgrundlagen, verursachen Umweltbelastungen und tragen auch zu sozialer Ungerechtigkeit bei.
Für die Produktion gilt es, bei steigenden Bevölkerungszahlen, zunehmende Umweltbelastung und sinkender Ressourcenverfügbarkeit Rohstoffe nachhaltig zu sichern und einzusetzen. Die Steigerung der Ressourceneffizienz nimmt dabei eine zentrale Rolle ein: Ressourceneffizienz verbindet auf intelligente Weise Ökonomie und Ökologie, denn sie senkt die Kosten in den Unternehmen, steigert damit deren Wettbewerbsfähigkeit, verringert die Importabhängigkeit von kritischen Rohstoffen und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Auch die Kreislaufführung von Produkten unter Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus - von der Produktgestaltung über die Produktionsprozesse und einen nachhaltigen Konsum bis hin zur Abfallwirtschaft - besitzt erhebliche Potentiale, die Produktlebensdauer zu verlängern, die Verwendung von Sekundärrohstoffen deutlich zu erhöhen und damit den Ressourcenverbrauch zu verringern. Besonders im Fokus stehen dabei insbesondere die steigenden Mengen an Kunststoffabfällen und Abfällen aus dem Baubereich.
Nachhaltige Produktion und nachhaltiges Wirtschaften bedeutet auch, dass Unternehmen Verantwortung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, soziale und ökologische Risiken in der Lieferkette übernehmen (vgl. SDG 8). Jedoch nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Kunden sind in der Verantwortung, die sozialen und ökologischen Risiken einer Geschäftspartnerschaft oder Kaufentscheidung zu hinterfragen.
Denn mit ihren täglichen Kauf- und Konsumentscheidungen sind alle Marktbeteiligten für ökologische, soziale und auch kulturelle Folgen der Herstellung, des Transports und des Gebrauchs von Gütern sowie der Erbringung von Dienstleistungen mit verantwortlich. Über eine zielgerichtete Nachfrage können sie Produktion und Marktgeschehen maßgeblich hin zu mehr Nachhaltigkeit beeinflussen. Hierzu zählt insbesondere die Nachfrage nach regionalen und ökologischen Lebensmitteln.
Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion sind damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Es kommt darauf an, den Marktbeteiligten zielgruppengerechte Informationen und Hilfestellung an die Hand zu geben, um ein bewusstes nachhaltiges Handeln mit zu ermöglichen. Hierzu zählen Nachhaltigkeitswissen, verlässliche Produktinformationen, glaubwürdige Kennzeichnung und Transparenz, kompetente und neutrale Beratung sowie Instrumente zur Rechtsdurchsetzung.
Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft durch effizienten Ressourceneinsatz und Stärkung des Einsatzes von Sekundärrohstoffen
Nachhaltigen Ressourceneinsatz der öffentlichen Hand vorantreiben und weiter ausbauen, insbesondere im öffentlichen Beschaffungswesen
Kontinuierliche Überführung einer auf fossilen Rohstoffen basierten Wirtschaft in eine zukunftsfähige, nachhaltige und biobasierte Wirtschaftsweise, die das Potential und die Begrenzung natürlicher Rohstoffe berücksichtigt (Bioökonomie).
Weitgehende Entkoppelung des Rohstoffverbrauchs vom Wirtschaftswachstum und Senkung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen, besonders im Hinblick auf den hohen Bedarf an Rohstoffen im Bausektor, z.B. durch den Einsatz von Recyclingbaustoffen
Kontinuierliche Steigerung der Rohstoffproduktivität auf bayerischer Ebene sowie der Gesamtrohstoffproduktivität auf nationaler Ebene bis 2030 in Anlehnung an die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie
Reduktion von Lebensmittelverlusten und Lebensmittelverschwendung; Steigerung der Wertschätzung von Lebensmitteln (Beitrag zum Einsparungsziel der Nationalen Strategie von jeweils 50 % auf Verbraucher- und auf Handelsebene)
Reduzierung von Verpackungs- und Kunststoffabfällen
Kompetenz der Bürger als Verbraucher entwickeln und stärken (siehe hierzu SDG 4), u.a. Bürger vor Blue- und Greenwashing schützen
Verbraucherberatung und -aufklärung fördern und stärken
Regionale Wertschöpfungsketten erhalten und stärken sowie kurze Wege fördern
Verbesserung der nachhaltigen Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (vgl. SDG 2)
Umwelt- und Klimapakt Bayern: Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft zur Förderung nachhaltiger Produktionsweisen in Unternehmen
Weiterentwicklung des InfoZentrums UmweltWirtschaft (IZU) als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen im Rahmen des Umwelt- und Klimapakts für alle Themen zu betrieblichem Umweltschutz und nachhaltigem Wirtschaften
Ausbau des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern (REZ) zum CleanTech Hub für Kreislaufwirtschaft der Zukunft: Das REZ soll im Rahmen des 10-Punkte-Plans der Bayerischen Klimaschutzoffensive zu einer zentralen Informations- und Wissenstransferdrehscheibe für die bayerische Wirtschaft weiterentwickelt werden.
Stärkung Ressourceneffizienzförderung: Ein neuer Projektverbund für Kreislaufwirtschaft der Zukunft soll die anwendungsnahe Entwicklung von innovativen Kreislauftechnologien über Demonstrationsanlagen im Technikumsmaßstab vorantreiben (ForCYCLE Technikum).
Stärkung des betrieblichen Umwelt- und Ressourcenmanagements in der Wirtschaft u.a. über das Förderprogramm "Bayerisches Umweltmanagement- und Auditprogramm“
Ressourceneffizienzmaßnahmen messbar machen: Entwicklung einer standardisierten Vorgehensweise zur Ermittlung der eingesparten Treibhausgasemissionen aus Maßnahmen zur Materialeffizienz
Maßnahmenpaket zur Reduzierung unnötiger Kunststoffabfälle, u.a. gemeinsame Initiative mit der Wirtschaft zur Verringerung von Kunststoffeinträgen in die Umwelt, Ausweitung der Forschung sowie Weiterentwicklung des Recyclings
Runder Tisch "Pack mer’s - sinnvoller und sparsamer Umgang mit Verpackungen" zur Entwicklung von Maßnahmen (mit Handelsunternehmen, Verbänden und Verbrauchervertretern) um Verpackungen zu vermeiden und zu minimieren.
Erschließung der Potenziale und Steigerung des Einsatzes von Recycling-Baustoffen, insbesondere durch die Bewusstseinsbildung für Akzeptanz und Einsatz
Umsetzung und Weiterentwicklung der Bayerischen Bioökonomiestrategie Zukunft.Bioökonomie.Bayern. Sie beinhaltet Maßnahmen zur Information und Befähigung von Verbraucherinnen und Verbrauchern, zur Förderung eines gesellschaftlichen Dialogs und zu Anpassungen im Bildungssystem, um die Bereitschaft für nachhaltige Entscheidungen zu erhöhen.
Etablierung der Ökomodellregionen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung.
Weiterentwicklung der bayerischen Gütezeichen „Geprüfte Qualität – Bayern“ und „Bayerisches Bio-Siegel“.
Förderung der Beratungs-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit durch die Verbraucherverbände VerbraucherService Bayern e.V. und Verbraucherzentrale Bayern e.V.,
Stärkung des vorhandenen Beratungsstellennetzes, um die Synergien von digitalem und analogem Zugang zu neutralen Bildungsangeboten sowie die gleichberechtigte Teilhabe für Verbraucher auszubauen (auch SDG 4), u.a. Ausbau und Institutionalisierung der digitalen und personellen Kapazitäten zu Nachhaltigkeitsthemen
Unterstützung von Schulprojekten und Konzeption von Unterrichtsmaterialien zum Thema Wertschätzung von Lebensmitteln
Weiterentwicklung des Bündnisses „Wir retten Lebensmittel“ zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
Aktualisierung und Fortentwicklung der Umweltrichtlinien öffentliches Aufragswesen (öAUmwR). Die Richtlinien enthalten Vorgaben und praktische Hinweise zur Berücksichtigung von Umweltaspekten im Rahmen der Beschaffungen der öffentlichen Hand. Sie sind ein wichtiges Instrument, um auch im Bereich des öffentlichen Auftragswesens den Aspekt der Nachhaltigkeit stärker zu verankern.
Förderung der Verarbeitung und Vermarktung regionaler Produkte. Förderprogramm LEADER.
Bayerische Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramme
Die Staatsregierung stellt Landwirten und Lebensmittelherstellern mit den Zeichen „Geprüfte Qualität – Bayern“ und „Bayerisches Bio-Siegel“ verlässliche und glaubwürdige Instrumente zur Kennzeichnung der bayerischen Herkunft zur Verfügung: Damit ist der Begriff „Regionalität“ eindeutig definiert: Erzeugung der Rohstoffe, Verarbeitung, Herstellung und Abpacken finden in Bayern statt. Durch Weiterentwicklung der Programme soll die Verfügbarkeit von regionalen Lebensmitteln erhöht, die regionalen Wirtschaftskreisläufe gestärkt und gleichzeitig den Marktanforderungen gemäß den gesellschaftlichen Erwartungen Rechnung getragen werden
Verbraucherberatung in Bayern
Verbraucherzentrale Bayern e.V. und Verbraucher Service Bayern e.V. sind unabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Beide Verbraucherverbände beraten Ratsuchende in Fragen des privaten Konsums und unterstützt sie bei der Durchsetzung ihrer berechtigten Interessen. 31 Beratungsstellen und über 50 Energieberatungsstützpunkte, telefonische und online Beratung garantieren aktive Verbraucherarbeit auf regionaler Ebene, auch zuhause. Die Beratung reicht von Verbraucherrecht, Versicherungen, Finanzen und Altersvorsorge bis hin zu Ernährung und Energie. Das Angebot steht allen Verbrauchern offen.
Infoaktionen in Kooperation mit der Verbraucher Initiative e.V.: